Unwürdiger Umgang mit demenzkranken Patienten in der Alterspsychiatrie

Im erschütternden Bericht im Kassensturz geht es um die schrecklichen Erfahrungen der Familie Müller in einer Psychiatrischen Klinik. Ein 76-jähriger Demenzpatient, wurde vorübergehend in die Alterspsychiatrie eingewiesen, um eine medikamentöse Anpassung zu erreichen, damit er ruhiger wird. Was er danach erlebt hat, können seine Angehörigen nur erahnen. 

Angela Müller, die Tochter, zitiert Ausschnitte aus dem Klinik-Rapport: "Er tobte. Er weinte. Er lag am Boden … wir haben ihn liegen lassen. Wir sind nur rasch schauen gegangen." Diese Aussagen zeigen, wie unwürdig der Umgang mit demenzkranken Patienten in der Alterspsychiatrie oft ist. Statt ihm zu helfen, seine Bedürfnisse auszudrücken und ihm ein würdevolles Leben zu ermöglichen, wurde ihr Vater mit Medikamenten vollgepumpt und seine Möglichkeit genommen, sich auszudrücken.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Probleme in der Alterspsychiatrie nicht nur auf diese Klinik beschränkt sind, sondern ein generelles Problem darstellen und dass es notwendig ist, die Betreuung von Demenzpatienten in allen Einrichtungen zu verbessern.

Der Fall des 76-Jährigen, der in eine Alterspsychiatrie eingewiesen wurde und dort unter unwürdigen Bedingungen leiden musste, hat erneut die Probleme in der Betreuung von Menschen mit Demenz in den Fokus gerückt. Angehörige und Betroffene klagen über mangelhafte Finanzierung und unzureichende Unterstützung.

Swiss Carers fordert daher die Politik auf zu handeln und die Geschäfte "Betreuung von Menschen mit Demenz. Finanzierung verbessern" und "Impulsprogramm zur Prävention von Gewalt im Alter mit Fokus auf Betreuung" zu beschleunigen.

Der Bundesrat wird hierbei beauftragt, einen Bericht zu erstellen, der aufzeigt, mit welchen Massnahmen die Finanzierung der Betreuung von Menschen mit Demenz verbessert werden kann, unabhängig vom Ort, an dem diese Leistungen erbracht werden. Das Programm "Gewalt im Alter" soll auf die Sensibilisierung und Enttabuisierung von Gewalt im Alter, die Stärkung bisheriger Präventions-, Bildungs- und Vernetzungsangebote und den Ausbau von qualitativ guten, einfach zugänglichen Angeboten zur Betreuung älterer Menschen und zur Entlastung der betreuenden Angehörigen abzielen.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie im Blogpost "Sicherstellung einer bedarfsgerechten und staatlich mitfinanzierten Betreuung".

 

Zum Blogpost

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